Zensite.de - Ursprungstexte, Bilder und Klang des Zen, eine Website von Taiso Toku Ho

Makahannya Sandokai Hakujushi Shinjinmei Fukanzazengi Zazenwasan Shodoka Muchusetsumu Kannon Genjokoan
Bendowa Podiumsutra Zazenshin Hokyozanmai Nagarjuna Rinzairoku Huangpo Vajracchedika Joshu Zuigan
Guteis Finger Visudimagga Taoteking Kann sein Wisdom 2007 Wisdom 2008 Wisdom 2009 Wisdom 2010 Buecher  
Sekito Kisen Rinzai Dogen Ikkyu Sojun Kodo Sawaki T.Deshimaru T.Tenbreul T.Toku Ho Momente Unterweisung
Heiterkeit Übermitteln 3 Zeiten Klosteralltag            
Kultinstrumente: Hokku Oryoki Han Unpan Chaguma Keisu Inkin Keisaku Mokugyo
Taku Hotei Bodhidharma Der Arhat Acala Lotus Hui Neng Shakyamuni    
Zen-Musik: Amida Karuna Ikkyu Rhaposodie L.No10 Ballade B.Cos Daddada Datxy10 Tenkatsu

Taisen Deshimaru, 1912 - 1982, Dharma-Nachfolger von Kodo Sawaki in der Linie von Dogen Kigen. Der japanischer Zen-Meister ist massgeblich an der Verbreitung des Zen-Buddhismus in Europa beteiligt. Er gründete den ersten Zen-Tempel in Europa " La Gendronniẻre"(-> Association Zen Internationale) südlich von Paris. Seither hat der Zen-Buddhismus im Abendland einen enormen Zuwachs an Popularität erfahren, was ohne Deshimarus Ausstrahlungskraft in dieser Form wohl kaum möglich gewesen wäre. Anscheinend hat sich seine Art und Weise bestens mit den jüdisch christlichen Wurzeln seiner Schüler verbinden können.

Die Haltung des Geistes
Die richtige Atmung kann nur aus einer korrekten Haltung hervorgehen. Gleichermaßen ergibt sich die Haltung des Geistes auf natürliche Weise aus der tiefen Konzentration auf die Körperhaltung und die Atmung. Wer Atem hat lebt lange, intensiv und glücklich. Die Übung des richtigen Atems erlaubt es Nervenschocks auszugleichen, Instinkte und Leidenschaften zu meistern und die geistige Aktivität zu kontrollieren. Der Blutkreislauf im Gehirn wird in bemerkenswerter Weise verbessert. Die Gehirnrinde erholt sich und der bewußte Gedankenfluss hält inne, während das Blut in die tiefe Schichten fliesst.
Derart besser versorgt erwachen sie aus einem Halbschlaf und ihre Aktivität ergibt ein Gefühl von Wohlbefinden, Heiterkeit und Ruhe, ähnlich wie im tiefen Schlaf und doch ganz und gar wach. Das Nervensystem ist entspannt, das "primitive" Gehirn in voller Aktivität. Man ist durch jede Zelle des Körpers hindurch in höchstem Grade aufnahmefähig und aufmerksam. Man denkt unbewusst, mit dem Körper, jede Dualität, alle Gegensätze sind überwunden, ohne dass man dazu Energie aufwenden müsste.
Die sogenannten primitiven Völker haben sich die tiefen Schichten des Gehirns aktiv erhalten. Indem wir unsere Art von Zivilisation entwickelt haben, haben wir zwar den Intellekt geschult, verfeinert und verkompliziert, aber die mit dem Inneren Kern des Gehirns verbundene Kraft, Intuition und Weisheit vergessen. Gerade aus diesem Grund ist Zen ein unschätzbarer Wert für den Menschen von heute, zumindest für denjenigen, der Augen hat zu sehen und Ohren zu hören. Durch die regelmässige Übung von Zazen wird ihm die Chance gegeben ein neuer Mensch zu werden und zum Ursprung des Lebens zurückzukehren. Er kann den normalen Zustand des Körpers und Geistes (die eins sind) erlangen, indem er das Sein an der Wurzel packt.
Beim Sitzen in Zazen lässt man die Bilder, die Gedanken, die geistigen Gebilde, die aus dem Unterbewussten auftauchen, vorbeiziehen wie Wolken am Himmel - ohne sich ihnen zu widersetzten, ohne sich an sie zu klammern. Wie Schatten vor einem Spiegel zieht alles vorbei, was aus dem Unterbewusstsein ausströmt, kehrt wieder und zerrinnt. Man gelangt zum tiefen Unbewusstsein, ohne Gedanken, jenseits allen Denkens, zur wahren Reinheit.
Zen ist sehr einfach und gleichzeitig sehr schwer zu verstehen. Es ist eine Sache der Anstrengung und Wiederholung - wie das Leben. Wenn beim Sitzen ohne Umschweife, ohne Zweck- und Profitstreben die Haltung, die Atmung und die Geisteshaltung in Harmonie miteinander sind, dann versteht man das wahre Zen, dann begreift man die Buddhanatur.

Leidenschaften
Im Mahayana-Buddhismus geht es nicht darum die Leidenschaften zu unterdrücken, sondern zu wissen, wie man sie kontrolliert, damit ihre Energie eine Quelle der Aktivität, der wahren Weisheit und des wirklichen Mitleids wird. Der große Mönch Shinran sagte: "Die Leidenschaften und das Verlangen sind das Wasser des Satori."