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Zazenshin - Der Geist des Zen
von Dogen Zenji
1.
Die Essenz des Zen wird weitergegeben von Buddha zu Buddha, von Meister zu Meister. Sie wird ohne verstandesmäßige Deutung verstanden und ohne Frage nach dem Warum und Woher.
2.
Da sie ohne Denken verstanden wird, ist sie unwillkürlich dem Herzen vertraut.
3.
Da sie ohne Frage nach dem Warum und Woher verwirklicht wird, ist sie unbewusstes Satori.
4.
Da sie unwillkürlich dem Herzen vertraut ist, kann sie niemals beschmutzt oder unrein sein.
5.
Da sie unbewusstes Satori ist, kann sie nicht begrifflichen Vorstellungen wie gerade oder geneigt unterworfen sein.
6.
Da diese Vertrautheit weder beschmutzt noch unrein sein kann, offenbart sie sich von selbst unbewusst, ohne Selbstbewusstsein.
7.
Da dieses Satori nicht Begriffen wie gerade oder geneigt unterworfen sein kann, ist es auf sich selbst gestellt, eigenen Mitteln und Wegen überlassen.
8.
Das reine Wasser durchdringt die Tiefen der Erde. Wenn daher ein Fisch in diesem Wasser schwimmt, hat er die Freiheit des wahren Fisches.
9.
Der Himmel ist weit und klar, bis in die Unendlichkeit des Kosmos. Wenn daher ein Vogel an diesem Himmel fliegt, hat er die Freiheit des wahren Vogels.